50 Jahre Fechtsport in Arnsberg


Am 20.10.1974 , im zarten Alter von 9 Jahren, trat Christoph Eggenstein-Deimel der Fechtabteilung im TV Neheim bei! Etwas vergilbt und ein wenig mitgenommen ist sein Original-Fechtpass von 1974 heute, aber ein Dokument für das Leben im Fechtsport! 50 Jahre ist dies nun her. Wie in so vielen Fällen waren es damals seine Freunde, die ihn mitzo-gen, es mit dem Fechten zu versuchen. Eggenstein-Deimel war schnell angefixt. Damals war der Fechtsport im TV Neheim noch fest in der Hand der Familie Menke. Trainer Willy Menke und sein Sohn Udo brachten ihm das Fechten mit der Waffe Florett bei, die zu der Zeit vorwiegend trainiert wurde. Etwas später erhielt er erste Lektionen bei dem Belgier Paul Vansevenant, der für seine Strenge berüchtigt, aber immer bestrebt war, seinen Schülern Technik und Schnelligkeit beizubringen. Erst 1989 wechselte Eggenstein-Deimel die Waffe und schulte auf Degen um. Der Degen ist bis heute seine Waffe geblieben und die mit Abstand erfolg-reichste. Neben Vansevenant hatte Eggenstein-Deimel noch weitere Trainer: Etienne Onderbeke, nach dem das gleichnamige jährlich stattfindende Ranglistenturnier in Neheim benannt worden ist, aber auch Arthur Wojtyczka, Willy Niedermeier und Olympiasieger Ion Drimba. Zuletzt wurde er von Tomasz Engel und Adam Robak trainiert. Von 1990 bis zur Vereinsauflösung 1997 trainierte Eggenstein-Deimel übrigens zwischenzeitlich in der Fechtabteilung im TV Arnsberg. Sehr erfolgreich war Eggenstein-Deimel aber im Senioren- (heute Veteranen-) Bereich für den TV Neheim: Seit 1996 holte er insgesamt 4 Landesmeistertitel, 7 mal war er Vi-zemeister – zuletzt noch 2023 - und 4 mal holte er Bronze im Landesverband Westfalen, darüber hinaus war er mehrfach erfolgreich bei den Offenen Hessischen, Rheinischen und Norddeutschen Meisterschaften mit 2 Vizetiteln und 4 Bronzerängen. Bei seiner schönsten Meisterschaft verpasste Eggenstein-Deimel die Siegerehrung ausgerechnet unter der Dusche. Als er 2016 in der Sportstätte „Große Wiese“ vor heimischer Kulisse den Titel des Westfalenmeisters holte, verpasste er die Medaillenzeremonie, stand er gerade eingeseift unter der Brause, was aber seine Stimmung nur wenig trübte. In Erinnerung bleiben werden neben den vielen internationalen Turnierbeteiligungen auch die vielen gemachten Bekanntschaften und tollen Erfahrungen, die man dabei erleben durfte. Durch häufige Verletzungen ist er leider nicht mehr so aktiv, wie noch vor einigen Jahren, aber eben immer noch aktiv! 2020 machte er noch seinen Kampfrichterschein der Lizenzstufe "D", die ihn berechtigt, auf Ranglistenturnieren zu jurieren. Im Gegensatz zu seinen Mitstreitern von damals ist er als Einziger noch mit dem Fechtsport verhaftet und vermutlich wird sich daran auch in den nächsten Jahren so schnell nichts ändern. Einmal Fechten, immer Fechten. „Ohne geht’s einfach nicht“ erklärte er einmal.